Zschopau-Mulde-Fahrt

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Slalom

Wenn die Turmuhr des Waldheimer Rathauses am Karfreitag halb neun schlägt, wird es ernst im Streben nach sportlichem Lorbeer. Seit 25 Jahren wird in Waldheim ein Slalomwettkampf veranstaltet. Aufwärts- und Abwärtstore, verbunden mit einer kraftraubenden Passage vor dem Waldheimer Wehr, fordern des Kanuten vollen Einsatz. Tags zuvor haben die Fahrtenleitung und ihre Helfer die Tore über das Wasser gehängt und wie jedes Jahr dabei handwerklich improvisiert, muss die ganze Konstruktion doch nur bis zum nächsten Vormittag halten. Der ausgehängte Kurs soll vielen Anforderungen entsprechen: Anspruchsvoll soll er sein - aber nicht zu schwer, Faltbootzweier sollen gerade so durch die Stangen passen und zu viele Steine dürfen auch nicht im Manövrierbereich der Tore liegen.
Und gekämpft wird alle Jahre nahezu heldenhaft. Für die Sportfreunde, die ihren Eifer mit einem unfreiwilligen Bad in der Zschopau büßen, liegt ein Schlauchboot mit Freiwilligen Feuerwehrmännern bereit.
Und in jedem Jahr sind die Waldheimer erwartungsfroh und manchmal frierend auf der Brücke versammelt. Das großartige Rathaus und die vollbesetzte Brücke bilden die Kulisse für unseren Sport, der sich ja recht selten vor Publikum abspielt.


Jenny Starke bei Hochwasser

Kampf um Sekunden

Zeitfahren

Eine besondere Herausforderung war ab 1974 die Zeitfahrstrecke auf der zweiten Etappe nach Grimma. Etwa 20 Kilometer waren zu bewältigen. Pro Minute wurden 2 Boote gestartet. Die erzielte Zeit, je nach Wasserstand eineinhalb bis zweieinhalb Stunden, wurde mit der Slalom-Zeit und den Slalom-Strafpunkten addiert.
So galt es, gegen die Uhr zu fahren. Den direkten Gegner im Wettkampf um Sieg und Platz sah man meist nicht, da dieser in der Regel nicht zur selben Zeit startete. Im Ziel, dem Wassersport-Stützpunkt vor dem Grimmaer Wehr, wurde die Eingangszeit genommen. Die anschließende manuelle Auswertung und das Schreiben der Urkunden nahmen dann noch einmal etliche Stunden in Anspruch, so dass die Ergebnisse erst zum abendlichen Kanutenball bekannt gegeben wurden.
Es blieb also spannend bis zuletzt, winkte doch der erfolgreichsten Sektion die einzigartige Ostertorte.
Auf vielfachen Wunsch der Teilnehmer wurde in den Neunziger Jahren das Zeitfahren wieder in die Veranstaltung aufgenommen, jetzt aber über die halbe Distanz - von Fischendorf bis Sermuth. An dieser Stelle vereinigen sich die Freiberger und die Zwickauer Mulde. Und gekämpft wird heute noch so hart wie damals.


Vor dem Zeitfahr-Start in Leisnig-Fischendorf

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