Zschopau-Mulde-Fahrt

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Zeitfahrrekord bei der XIX. Zschopau-Mulde-Fahrt

Bernd Kegel
Aus "Der Kanusport" 05/79:

Viel Wasser und herrlichen Sonnenschein konnten die Teilnehmer und Zuschauer der XIX. Zschopau-Mulde-Fahrt erleben. Und das waren nicht wenige!

Die offizielle Meldung heißt: Es gingen 346 Sportfreundinnen und Sportfreunde aus 45 Gemeinschaften und 10 Bezirken an den Start. Wer hätte das gedacht? Als Veranstalter hatten wir uns darauf eingestellt, ein Jahr vor der 20. Fahrt eine geringere Anzahl von Startern zu erleben, doch weit gefehlt.

Alle diejenigen, die es nicht gescheut haben, trotz vorangegangener schlechter Witterungsbedingungen, ihr Boot und den Rucksack einzupacken, um nach Waldheim anzureisen, haben sich damit selbst ausgezeichnet.

Ausgezeichnet war auch der Wasserstand. Seit Jahren der erste Slalomwettkampf ohne Zuschußwasser und deshalb auch eine vereinfachte Slalomstrecke, die es trotz ihrer "nur" drei Tore in sich hatte. Das beweisen allein die Fahrzeiten, die zwischen 1,0 und 2,5 Min. lagen.

Im Auftrag der KTK des DKSV der DDR eröffnete Sportfreund Dr. Werner Kupferschmid die XIX. Osterfahrt. Die Einwohner und Gäste sowie die Vertreter des Rates der Stadt Waldheim konnten im Anschluß daran erleben, wie schnell sich ein Sattelplatz leeren kann und wie sich unser buntes Vökchen dem schnellen Wasser anvertraut.

Das viele Wasser versprach gute Fahrtzeiten zwischen den einzelnen Etappenorten. Doch bereits in Waldheim kam für die ersten Besatzungen das "Aus".

Wehrbefahrungen gehören eigentlich zu den Rosinen der Veranstaltungen der Kanutouristen. Doch von solchen Wehrbefahrungen, wie sie von einigen Booten am Wehr unterhalb des Sattelplatzes in Waldheim demonstriert wurden, müssen wir uns auf das Entschiedenste distanzieren. Selbst aktive Slalomfahrer werden uns unterstützen, daß dieses Wehr, gleich welcher Wasserstand vorliegt, nicht mit einem Faltboot zu befahren ist.

Welche Beweggründe bei den Sportfreunden vorlagen, dieses Wehr trotzdem zu befahren, sind uns unbekannt. Wobei sich die Frage auftut, welche Rolle die Fahrtenleiter der Gemeinschaft spielten? Da sich die Sportfreunde selbst leichtsinnig in Gefahr begaben und andere, die an den Rettungsaktionen für Personen und Material teilnahmen, gefährdeten, wure ihnen zur Obleutebesprechung im Namen der Fahrtenleitung eine Mißbilligung ausgesprochen.

Bei den anderen "Bademeistern" lag es nur an mangelnder Erfahrung und Geschicklichkeit, eine Wehrdurchfahrt und die Schwallstrecken erfolgreich zu meistern.

Der Etappenort Leisnig wartete wiederum mit einer Neuigkeit auf. Unsere vielgeliebte "Bastei" wird wieder einmal renoviert. Deshalb gilt unser Dank der HOG "Johannistal", die fast alle Kanuten aufnahm und bewirtete.

Die Zeitfahrsterecke über 24 km erlebte am nächsten Tag bei herrlichem Wasserstand einen neuen Streckenrekord. Für die Sportfreunde Edward Wyrowinski und Andreas Seehafer (BSG RAW Cottbus) blieb die Uhr bei 1:24:1:8 h stehen. Diese Fahrtzeit entspricht einem Stundenmittel vom 17 km/h.

Zu einem zünftigen Sportlerball gehört eine Siegerehrung, und dabei gingen in unserem Falle für die beste Gemeinschaft der Wanderpokal und die traditionelle Ostertorte an die BSG Chemie Premnitz. Die Sieger und Platzierten der einzelnen Rennen nahmen unter Beifall der Sportfreunde die Urkunden und Siegerschleifen entgegen.

Nach der letzten Sonnenscheinetappe trennten sich in Wurzen unsere Wege wieder.

Und doch wird bei allen Teilnehmern diese XIX. Osterfahrt in guter Erinnerung bleiben - eine Fahrt, die sich durch besonders gute Wasser- und Witterungsbedingungen hervortat und bei der sich unsere Sportkameradschaft festigte.

Wir danken allen, die sich aktiv am Gelingen der Fahrt beteiligten und wünschen uns eine noch bessere XX. Osterfahrt.

Bernd Kegel

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