Immer mal wieder zur TID

TID-Paddeln macht süchtig. Mit dem Boot (einmal im Seekajak, sonst im Faltboot) diesen Fluss zu befahren und in unüblicher Langsamkeit Landschaften und ganze Läder zu durchqueren, hatte schon immer sowohl eine kulturelle als auch politische Dimension. Die Ufer des seit Menschengedenken teils träge, teils aufregend wild, dahinziehenden Flusses trugen immer auch Projektionen der europäischen Geschichte. Die beteiligten Donaustaaten sind trotz der seit dem Ende des II. Weltkrieges vollzogenen größten politischen Umwälzung der Jahre um 1989 politisch und ökonomisch so stark in Bewegung, dass der interessierte Kanute vielfältige Entwicklungen innerhalb historisch kürzester Zeitspannen wahrnehmen wird.

Aus meinen ersten TID-Routen (1980: Bratislava-Baja, 1985: Vidin-Silistra, 1986: Bratislava-Baja) lässt sich treffsicher schließen, dass mein großes Interesse an der Internationalen Donaufahrt mit dem Desinteresse meiner schwer zu entrinnenden Obrigkeit, mich mit zivilisierten Reisedokumenten auszustatten, konsequent kollidierte.

2006 erfuhr ich die Donau von Tulln bis nach Kladovo, vom ehemaligen Eisernen Vorhang bis zum Eisernen Tor. Mit meiner bislang letzten TID 2011 von Straubing nach Budapest verbleiben noch drei weiße Flecken auf der TID-Karte: Ingolstadt-Straubing, Kladovo-Vidin und Silistra-Sfantu George. Für einen mit Zeit, Gesundheit und tolerantem familiärem Umfeld versehenen Rentner sicher keine übermäßige Herausforderung, für mich jedoch eine gute Motivation, in den anstehenden Jahren bis zum Eintritt ins Rentenalter 2029 die TID nicht völlig aus den Augen zu lassen.

Historische Hintergründe der TID habe ich hier aufbereitet.

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